Utställning

Das Bild von eben wird in zwei Wochen in einer Ausstellung hängen, zusammen mit dem, dem, dem und drei kleineren (1, 2, 3), die zusammengehören. Das Ganze findet in einer öffentlichen Bibliothek in Gottsunda, einem Stadtteil von Uppsala, statt und ist eine Zusammenarbeit mit anderen Leuten, die ich hin und wieder zu Fotoausflügen treffe. Es geht um Naturbilder und der Titel ist “Naturligtvis”, ein einfaches Wortspiel, das auf meinem Mist gewachsen ist.

So in etwa werden meine zwei Meter Wand wohl aussehen. Lustig ist, dass die Rahmen, auf die wir uns nach langer Diskussion geeinigt haben, natürlich gerade landesweit bei IKEA ausverkauft sind. Ich habe also gestern zur Sprühdose greifen müssen, die wiederum im Baumarkt nur unter der Ladentheke und nach Gesichtskontrolle, ob ich denn auch kein Graffiti-Sprayer bin, zu haben war. Ich habe mir einen Kommentar dazu verkniffen.

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Fingrar

Eigentlich heißen die fünf Finger einer Hand im Schwedischen tumme, pekfinger, långfinger, ringfinger und lillfinger, in der Bedeutung der Worte sehr ähnlich dem Deutschen.

In Kinderreimen heißen sie jedoch Tummetott, Slickepott, Långeman, Gullebrand och lilla Vickevire: der “Däumling” aus dem Märchen, der Finger zum Topf ausschlecken, der “lange Mann”, der “Goldbrand” (wohl in Bezug auf den goldenen Ehering) und der/die “kleine Vickevire” – was auch immer das bedeuten mag.

Die Verse für Kinder, in denen diese Namen vorkommen, nennt man Fingerramsa.

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Kai Siegbahn, 1918-2007

Ich habe gerade erst erfahren, dass Kai Siegbahn im Juli gestorben ist. Um ehrlich zu sein: Ich hätte davor nicht mit Sicherheit sagen können, ob er noch am Leben war. Kai Siegbahn war einer der vier schwedischen Physiknobelpreisträger. Er war Professor hier in Uppsala und der größte Hörsaal des Physikzentrums “Ångströmlabor” ist nach ihm benannt. Einer der drei anderen Schweden mit Physiknobelpreis war übrigens Kai Siegbahns Vater Manne.

Aus meinem Fenster im Ångströmlab habe ich Ausblick auf das Dach des “Siegbahnsalen” und sehe die Leute, die auf der Terasse dort Kaffee trinken.

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Podcast?

Seit langer Zeit spukt mir der Gedanke durch den Kopf, einen Podcast für Fiket zu machen. Ich hätte auch eine gute Idee: jeweils die aktuelle Ausgabe von Dagens Nyheter, der größten schwedischen Tageszeitung, vor mir liegen zu haben und “live” meinen Senf zu den Neuigkeiten aus Schweden abzugeben. Nicht unbedingt täglich, aber ab und zu.

Technisch wäre es kein Problem. Die billige Ausrüstung an Hard- und Software steht und es kommt akzeptable Qualität heraus. Das Problem ist, zusammenhängende Sätze zustande zu bringen, so dass sich der Aufwand fürs Schneiden in Grenzen hält. Wenn man sich gleichzeitig darauf konzentrieren muss, was da eigentlich steht, ist das gar nicht einfach und Sprachausbildung habe ich natürlich keine.

Ich brauche also noch etwas mehr Übung, bevor es die erste Ausgabe geben wird. Vorweg aber schon einmal die Frage: Besteht überhaupt Interesse?

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Joakim Thåström - Alla vill till himlen

[YouTube-Link](http://www.youtube.com/watch?v=X2ypZBVtpw4), [Mehr über Thåström](http://www.fiket.de/2007/04/20/joakim-thastroem/). **Alle wollen in den Himmel** Kannst du deinen Namen nicht ändern, wechsle den Planeten Du kannst ein Stern sein, den sie nie herunterholen können Denk, da oben zu hängen, auf die Leute schauen und lächeln Ich will, du willst Ein glücklicher Mensch weiß nie auf wen er einschlägt Er weiß, dass der Spiegel der beste Freund ist, den er je haben wird Er schaut noch einmal hin und aus John Wayne wurden zwei Ich will, du willst Alle wollen in den Himmel und Limousine fahren, natürlich Alle wollen in den Himmel, in den Himmel Dass Jesus auf dem Wasser ging, das hat was Mit zwei leeren Händen baute er seine Mondrakete Ein einfacher Mann wie du und ich, aber mit etwas besseren Manieren Ich will, du willst Alle wollen in den Himmel und Limousine fahren, natürlich Alle wollen in den Himmel, in den Himmel Du kaufst deinen Weg in den Himmel Du bezahlst bar im Himmel Du kaufst deinen Weg in den Himmel Kannst du dein Leben nicht ändern, wechsle den Kanal Glück ist so einfach austauschbar wie Ideale Alle wollen in den Himmel und Limousine fahren, natürlich Alle wollen in den Himmel, in den Himmel Den Originaltext findet man [hier](http://www.lyricsbox.com/joakim-thastrom-lyrics-alla-vill-till-himlen-8htd2nx.html). Die Übersetzung ist recht wörtlich und beachtet keinerlei Versmaß – das würde viel länger dauern. Im obigen Video wird die zweite Strophe ausgelassen, in [dem hier](http://youtube.com/watch?v=yWRITYqTgmU) nicht.
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Zwei Professoren weniger

Es war im Februar diesen Jahres, dass der neue Direktor der hiesigen und ältesten nordischen Universität, Anders Hallberg, zwei Mathematikprofessoren das Messer auf die Brust setzte und ihnen die freiwillige Kündigung nahelegte. Ansonsten würden Disziplinarmaßnahmen eingeleitet. Konkrete Vorwürfe wurden nicht vorgelegt.

Anlass waren wohl interne Querelen im mathematischen Institut und die Begründung des Rektors beinhaltete die Illoyalität, sich den Vorgaben zu einer Forschungsrichtung zu beugen. Zuerst kochte nur die interne Gerüchteküche – auch herüber zu uns Astronomen – und es war zum Beispiel davon die Rede, dass Hallberg ein Treffen barsch beendete, weil er auf Schwedisch als Umgangssprache bestand und einer der beiden Betroffenen keine Schwede war.

Langsam wurde die Geschichte bekannt und einer der beiden Professoren kritisierte den Rektor öffentlich. Die Lokalpresse sprang darauf an (siehe Links unten oder diesen Leserbrief eines unserer Astro-Profs) und auch innerhalb des internationaler Mathematikerkreise sorgte die Sache für Empörung. Es zeigte sich nicht nur, dass die Vorwürfe des Rektors wenig Substanz hatten, sondern auch, dass kaum jemand anders das harte und erpresserische Vorgehen gut hieß.

Als ich heute morgen dann in der Zeitung an prominenter Stelle einen Artikel mit der provokanten Überschrift Die Universität Uppsala muss dichtgemacht werden sah, war klar, dass es um diese Geschichte ging. Ein Professor aus Göteborg legt sehr geschickt dar, was eine Universität ausmacht, nämlich die Freiheit, Wissen zu suchen, ohne die Einflussnahme politischer, ideologischer, wirtschaftlicher, religiöser oder sonstiger Mächte.

Zusammen mit einem anderen Fall, in dem nachgewiesen falsche, aber politisch opportune Forschungsergebnisse nicht zu Konsequenzen geführt haben, habe die UU diese Grundsätze verletzt und deshalb nicht mehr verdient, “Universität” genannt zu werden. Sie gehöre geschlossen, denn die Erniedrigung zur Hochschule sei gegenüber den anderen Hochschulen unfair.

Dazu wird es natürlich nicht kommen, aber der Artikel hat ziemlich eingeschlagen und ist als Weckruf sicher gesund. Schade nur, dass es kein Professor aus Uppsala war, der ihn geschrieben hat. Die Wirkung wäre noch stärker gewesen und gleichzeitig wüsste man dann, ob der Rektor Illoyalität wirklich als Kündigungsgrund ansieht.

Hier noch die Artikel aus der Lokalredaktion des schwedischen Rundfunks, die ich im Laufe der Zeit gesammelt, aber dann doch nie im Detail zusammengeschrieben habe:

http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1399776
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1398317
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1356535
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1195920
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?Artikel=1396286
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1404922
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1406203
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1407298
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1410876
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1412576
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?Artikel=1396286
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1445066
http://www.sr.se/cgi-bin/uppland/nyheter/artikel.asp?artikel=1472301

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Studenteneinfall

Außer dass sie einem an der Uni über den Weg laufen, gibt es zwei eindeutige Zeichen, dass die Studenten nach Uppsala zurückgekehrt sind: Der Flogstaschrei ist wieder jeden Abend deutlich zu vernehmen und das Studentennetz ist merklich langsamer – nicht jeder scheint mit 10Mbit in beide Richtungen vernünftig umgehen zu können. Auch die Zeit, in der man ohne Probleme eine freie Waschmaschine im Waschhaus fand, dürfte vorbei sein.

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