Regierungsurlaub

Seit letzter Woche und bis Mitte August schließt sich die schwedische Regierung dem Rest des Landes an und macht Urlaub. Immerhin koordiniert man unter den Ministern soweit, dass immer fünf von ihnen im Dienst sind und nach einem festen Plan die jeweils anderen Ministerien mit übernehmen. So wird der Finanz- auch einmal Außenminister und Arbeitsminister Littorin, der den Skandal um sein Examen erfolgreich ausgesessen zu haben scheint, darf sich um die Finanzen kümmern.

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The Wannadies - Hit

[YouTube Direktlink](http://youtube.com/watch?v=fQX4FSuCIUo), [*The Wannadies* bei Wikipedia](http://en.wikipedia.org/wiki/The_Wannadies)

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Schreiben wie mans spricht

Im Schwedischen gibt es natürlich wie in allen Sprachen auch Lehnworte. Die Schweden haben jedoch eine eigene Art, fremde Wörter zu übernehmen. Und zwar behält man die Aussprache bei, aber verändert die Schreibweise so, dass sie ins schwedische Muster der Ausspracheregeln von Vokalen und Konsonanten passt. Das steht im Gegensatz zum Deutschen, wo ausgeliehene Wörter meiste ihre Schreibung beibehalten, und geht manchmal so weit, dass man ein Fremdwort, das es fast gleichlautend auf Deutsch gibt, erst erkennt, wenn man es für sich selbst ausspricht.

Sehr häufig sieht man ein j, das die englische Aussprache widerspiegelt. Date, mail, tape, tight, timing und OK werden so zu dejt, mejl, tejp, tajt, tajming und okej. Paul wird zu Pål, tough zu tuff, juice zu jos. Bei gang ist man noch einen Schritt weiter gegangen und schreibt es nicht nur gäng, sondern spricht dann das g vor ä wie j, so wie bei allen anderen schwedischen Wörtern.

Auch aus dem Französischen gibt es zahlreiche lustige Beispiele, die es fast alle in ihrer ursprünglichen Schreibweise auch im Deutschen gibt. In Schweden schreibt man refräng, restaurang, nivå, terräng, fåtölj, följetong, apropå, enkät, trottoar, schanger, schangtil (von gentil) und detalj.

Dazu kommen dann noch die unzähligen Wörter, die das Schwedische mit dem Deutschen gemein hat, die aber nach immer gleichen Mustern anders geschrieben werden. Ph wird generell zu f, qu oft zu kv und ch zu k, wenn es als solches gesprochen wird, zum Beispiel karaktär.

Diese Aufzählung ist keinesfalls vollständig, aber irgendwann muss man ja aufhören zu sammeln und den Artikel loswerden. Ergänzungen bitte in die Kommentare.

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Motljus

Gegenlicht

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Subventionierte Arbeit für Einwanderer

Ab sofort gibt es in Schweden kräftige Lohnsubventionen für Einwanderer, die gerade ihre Aufenthaltsgenehmigung bekommen haben. Bei den sogenannten Einstiegsjobs ersetzt der Staat einem Arbeitgeber ein halbes Jahr lang 75 Prozent des Lohns. Der Anreiz soll so groß sein, dass auch Leute mit noch geringen Sprachkenntnissen eingestellt werden, und das halbe Jahr sei lang genug, sich unersetzlich zu machen.

Ich halte das für eine sehr sinnvolle Sache. Arbeit ist einer der wichtigsten Integrationsfaktoren und die beste Möglichkeit, schnell in Kontakt mit Einheimischen zu kommen. Das ist auch nicht im Widerspruch zum Sprachkurs für Einwanderer, sondern ein ideales Komplement. Nicht zuletzt wegen der weiterhin offenen Aufnahme von irakischen Flüchtlingen (20.000 werden dieses Jahr erwartet) und der guten Wirtschaftslage, könnte das Geld kaum besser angelegt sein.

Mehr dazu hier oder hier.

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Härterer Schwimmunterricht

Der schwedische Schulminister Jan Björklund will die Anforderungen an den Schwimmunterricht in Schulen verschärfen. Jedes Kind soll mindestens 200 Meter schwimmen können und man hofft, damit eine zweistellige Prozentzahl der jährlich etwa hundert Ertrinkenden zu retten.

Nicht zuletzt denkt man dabei an Einwanderer und deren Kinder, die keine Schwimmerfahrung mitbringen und zusammen mit typisch schwedischen Wasserratten ins kühle Nass springen. Auch wenn dieses Bild einen Klischeealarm bei mir auslöst, spricht bei dem vielen Wasser in Schweden wohl nichts dagegen, dass jeder schwimmen kann, wenn er aus der Schule kommt.

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Cornelis Vreeswijk - Sjuttonde Balladen

([YouTube Direktlink](http://youtube.com/watch?v=CVVPHWy3X1o))

Wozu sich selbst etwas ausdenken, wenn es die die [Wikipedia besser weiß](http://de.wikipedia.org/wiki/Cornelis_Vreeswijk): > Cornelis Vreeswijk (\* 8. August 1937 in IJmuiden, Niederlande; † > 12. November 1987 in Stockholm) war holländisch-schwedischer > Troubadour, Komponist und Dichter. > > Es gelang ihm, seine Eindrücke von französischen Chansons und > amerikanischem Blues mit schwedischer Liedtradition und literarischen > Impulsen von Autoren wie Gunnar Ekelöf und Aksel Sandemose zu einem > riesigen und einzigartigen Å’uvre aus Liedern und Weisen zu > verschmelzen. Später nahm er auch Eindrücke aus der Samba-Musik auf. > Typisch für Vreeswijks Lieder sind (wie bei Carl Michael Bellman und > Evert Taube) wiederkehrende Figuren wie „Ann-Katrin", „Fredrik > Åkare", „Polaren Pär" etc., ein Mitgefühl mit den sozial Schwachen, > Pazifismus und eine Mischung aus Umgangssprache und formeller > Hochsprache. > > Nach seinem Tod ist Vreeswijks Beliebtheit weiter angestiegen; seine > Lieder werden allgemein gesungen und er ist als einer der großen > schwedischen Liedermacher anerkannt.
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Mehr "Umweltautos" in Schweden

Die Meldung klingt ja an sich prima: In ersten Halbjahr dieses Jahres wurden in Schweden 23.000 Umweltautos verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von 25 Prozent und damit sind 15 Prozent aller Neuwagen Umweltautos. Damit sei man europaweit Spitzenreiter, was die Reduzierung der Treibhausgasemission bei Neufahrzeugen angeht und die Politik feiert den Erfolg von Maßnahmen wie der steuerliche Besserstellung, der City-Maut in Stockholm, die nicht für solche Autos gilt, und der einmalige Prämie von umgerechnet 1100 Euro beim Kauf eines Umweltautos.

So weit, so gut. Aber was meint man mit “Umweltauto”? Die genauen Regeln variieren regional, so hat zum Beispiel Stockholm seine eigene Definition, aber generell gibt es fünf Möglichkeiten:

  1. Herkömmliche Autos mit geringem Verbrauch.
  2. Autos mit Motoren, die neben Benzin auch Ethanol verbrennen können.
  3. Gasautos, die entweder mit Biogas oder fossilem betrieben werden, dabei aber immer noch 20 Prozent effizienter sind als normale Autos.
  4. Hybridwagen, also die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor, wobei letzterer beim Bremsen die Batterie wieder auflädt.
  1. Elektroautos. In Schweden sind vor allem Ethanolautos populär und es gibt wohl eine gute Versorgung mit “E85” an den Tankstellen. Generell, finde ich, dass man unterscheiden sollte zwischen *weniger* Kraftstoff und *anderem* Kraftstoff. Natürlich ist es gut, weniger zu Verbrauchen, sei es mit besseren Motoren und/oder in Kombination mit Hybridantrieb. Skeptischer bin ich, wenn es darum geht, fossile durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Ich bin nämlich nicht davon überzeugt, dass die Produktion von Treibstoff aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen wirklich umweltfreundlich ist. Die schwedische Ethanolfabrik in Norrköping verwendet beispielsweise Getreide. Weltweit spielen Mais und Zuckerrohr eine wichtige Rolle. Dass in Mexiko heute [Menschen hungern](http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24543/1.html), weil auch in USA mehr Bioalkohol verbrannt wird, ist nur ein Beispiel. Der hohe Flächen- und Wasserverbrauch sind ebenso ein Faktor wie die allgemeinen Probleme mit intensiver Landwirtschaft. Wenn negativen Folgen schon jetzt sichtbar werden, wenn der Gesamtanteil der Biokraftstoffe klein ist, sollte man dann nicht den Mangel an *flüssiger Energie* – denn darum geht es hier vor allem – dadurch angehen, dass man vorrangig weniger davon benutzt? Reine Elektroautos haben einen zu schlechten Ruf und man kann damit sicher mehr als nur [Sportwagen](http://www.zeit.de/2007/13/Elektroauto?page=all) bauen. *Nachtrag, 0707032240:* Ich habe neulich ja schon einmal [über Umweltautos geschrieben](http://www.fiket.de/2006/12/15/mehr-umweltautos-oder-nicht/).
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Menschenrecht auf Betrunkenheit

Für die, die es noch nicht bei Fabian gesehen haben: Menschenrecht auf Betrunkenheit, eine Satire auf SPON, in der sich der Moderator zuerst beim Alkoholklischee über Schweden bedient und dann selbstherrlich den eigenen Konsum preist. Trotzdem für einen Lacher gut.

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