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The Great Lightbulb Conspiracy

The Great Lightbulb Conspiracy – how a cartel engineered a shorter-lived lightbulb and gave birth to planned obsolescence

http://spectrum.ieee.org/geek-life/history/the-great-lightbulb-conspiracy/

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Palme-Filme

Die Tagesschau hat eine schöne Kurzdoku (4 min) über Olof Palme und warum man hierzulande gerade wieder mehr von ihm hört.

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Slussen 1935

Wie der Slussen, also der Verkehrsknoten und die Schleuse mitten in Stockholm, die den See Mälaren von der Ostsee trennt, modernisiert und umgebaut werden soll, ist eine anhaltende und hitzig geführte Debatte. Zuletzt stoppte ein Gericht den aktuellen Vorschlag.

Die Originalzeichungen aus der Zeit, in der die heutige Version geplant wurde, kann man in der Teknisk tidskrift von 1935 sehen, die das Projekt Runeberg digitalisiert hat.

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Kungsgatan / Sveavägen 1964

Via Reddit kam mir gerade dieses schicke Bild unter. Heute sieht die Kreuzung eher langweilig aus.

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Krauss grav

Krauss
Grab

Am nördlichen Ende des Brunnsviken liegt Tivoli, ein verwilderter früher englischer Garten, auf einer kleinen Halbinsel. Darin findet sich unter anderem das Grab von Joseph Martin Krauss, deutschstämmiger Komponist am Hof von Gustav III.

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Ein Manifest für wirtschaftliche Vernunft

Mehr als vier Jahre nach dem Beginn der Finanzkrise stecken die hochentwickelten Volkswirtschaften immer noch in tiefer Depression, ein Zustand, der allzu sehr an die 1930er Jahre erinnert. Und der Grund dafür ist einfach: Wir verlassen uns auf die selben Vorstellungen, die die Politik der 30er Jahre bestimmte. Diese Konzepte sind seit langem widerlegt und beruhen auf der tiefgreifenden Fehleinschätzung von Ursachen, Charakter und angemessener Reaktion auf die Krise.

Diese Fehleinschätzungen haben sich tief im öffentlichen Bewusstsein festgesetzt und liefern die öffentliche Unterstützung für die drakonischen Sparmaßnahmen in der Finanzpolitik vieler Länder. Die Zeit ist also reif für ein Manifest, in dem Ökonomen der politischen Mitte der Öffentlichkeit eine Beschreibung unserer Probleme anbieten, die auf Beweisen ruht.

  • Die Ursachen. Viele Entscheidungsträger bestehen darauf, dass die Krise durch unverantwortlich hohe Staatsschulden ausgelöst wurde. Mit Ausnahme Griechenlands ist dies falsch. Stattdessen wurden die Bedingungen für die Krise durch exzessive Verschuldung und Kreditgewährung in der Privatwirtschaft geschaffen, inklusive Banken mit zu großer Hebelwirkung. Das Platzen dieser Blase führte zu massiven Einbrüchen in der Wirtschaftsleistung und damit der Steuereinnahmen. Die großen Unterschüsse der Staatshaushalte, die wir heute sehen, sind also eine Folge der Krise, nicht ihre Ursache.
  • Der Charakter der Krise. Als die Immobilienblasen beiderseits des Atlantiks zusammenbrachen, strichen große Teile der Privatwirtschaft ihre Ausgaben, um stattdessen Schulden zurückzuzahlen. Dies ist aus individueller Sicht vernünftig, führt jedoch – genau wie die ähnliche Reaktion der Schuldner in den 30er Jahren – zur kollektiven Selbstzerstörung, weil die Ausgaben des einen das Einkommen des anderen sind. Das Ergebnis dieses Einbruchs der Ausgaben ist eine wirtschaftliche Depression, die die Staatsfinanzen weiter verschlechtert hat.
  • Die angemessene Reaktion. In Zeiten da die Privatwirschaft voll damit beschäftigt ist, gemeinsam weniger auszugeben, sollte die öffentliche Hand stabilisierend wirken und versuchen, die Nachfrage aufrecht zu erhalten. Allermindestens sollte man die Situation nicht durch große Einschnitte in die Staatsausgaben weiter verschlimmern, oder die Steuern für Normalbürger erhöhen. Leider ist dies genau, was viele Regierungen zur Zeit tun.
  • Der große Fehler. Nachdem man zu Beginn, in der akuten Phase der Wirtschaftskrise, richtig reagiert hatte, schlug die Politik eine falsche Richtung ein, konzentrierte sich auf Haushaltsdefizite, die vor allem auf geringere Einnahmen durch die Krise zurückzuführen sind, und argumentierte, dass man im Einklang mit der Privatwirtschaft Staatsschulden abbauen sollte. Folgerichtig wirkt die Finanzpolitik nicht stabilisierend sondern verstärkt und verschlimmert die erdrückende Wirkung der privatwirtschaftlichen Ausgabenkürzungen.

Bei einem schwächeren Schock wäre man mit Währungspolitik alleine weit gekommen. Aber wenn die Zinsen schon nahe Null liegen, reicht dies nicht mehr – auch wenn man natürlich allen währungspolitischen Spielraum ausschöpfen sollte. Selbstverständlich braucht man einen mittelfristigen Plan zum Abbau der Staatsschulden. Doch wenn dieser zu schnell wirksam wird, vereitelt er sich leicht selbst, indem er die wirtschaftliche Erholung abwürgt. Äußerste Dringlichkeit hat jetzt die Verringerung der Arbeitslosigkeit, bevor sie sich festsetzt und künftigen Aufschwung und Schuldenabbau noch schwerer macht.

Wie begegnen die Befürworter der gegenwärtigen Politik diesen Argumenten? Sie führen zwei sehr unterschiedliche Gedanken zu ihrer Verteidigung an.

Das Vertrauensargument besagt, dass Haushaltsdefizite die Zinsen nach oben treiben und dadurch die Erholung der Wirtschaft verhindern. Sparmaßnahmen dagegen erhöhen das Vertrauen der Märkte und helfen dem Aufschwung.

Doch es gibt keinerlei Belege für dieses Argument. Zum einen sind trotz außerordentlich hoher Schulden die Zinsen aller größeren Länder beispiellos niedrig, wenn sie eine normal funktionierende Zentralbank haben. Dies gilt sogar für Japan, wo die Staatsschulden heute bei 200% der jährlichen Wirtschaftsleistung liegen; und Abstufungen durch Ratingagenturen hatten in der Vergangenheit keinen Einfluss auf die japanischen Zinsen. Die Zinsen einiger Euro-Länder sind nur so hoch, weil die Europäische Zentralbank nicht als letztmöglicher Kreditgeber für Regierungen auftreten darf. Woanders kann die Zentralbank immer, wenn nötig, das Defizit ausgleichen und den Anleihenmarkt unbeeinträchtigt lassen.

Außerdem zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit kein relevantes Beispiel auf, in dem Haushaltskürzungen die Wirtschaft angekurbelt hätten. Der Internationale Währungsfonds hat 173 Fälle untersucht und findet durchgehend eine Abkühlung der Wirtschaft als Folge. In der handvoll Fälle, wo Wachstum auf Haushaltskonsolidierung folgte, geschah dies durch Abwertung der eigenen Währung gegenüber einem starken Weltmarkt – derzeit ist dies keine Option. Die Lehre aus der Studie des IWF ist deutlich: Haushaltskürzungen verlangsamen die Erholung der Wirtschaft. Und genau das passiert gerade – die Länder mit den größten Einscheidungen sind die mit dem größten Minus an Wirtschaftsleistung.

Denn es verhält sich in der Tat so, wie wir jetzt sehen, dass Haushaltskürzungen kein Vertrauen in die Wirtschaft nach sich ziehen. Firmen investieren nur, wenn sie genug Kunden mit genug Einkommen, das ausgegeben werden kann, erwarten können. Sparpolitik schreckt Investitionen ab.

Es gibt also überwältigende Belege gegen das Vertrauensargument; angebliche Beweise für diese Doktrin lösen sich bei genauerer Betrachtung in Luft auf.

Das strukturelle Argument. Als zweites Argument dagegen, die Nachfrage anzukurbeln, wird angeführt, dass die Wirtschaftsleistung auf der Angebotsseite begrenzt ist, und zwar durch strukturelles Ungleichgewicht. Wäre diese Theorie richtig, sollten zumindest Teile unserer Volkswirtschaften auf vollen Touren laufen, und einige Berufe stark nachgefragt sein. Dies ist jedoch in den allermeisten Ländern nicht der Fall. Alle großen Sektoren haben zu kämpfen und alle Berufe haben höhere Arbeitslosenzahlen als normal. Das Problem muss also der allgemeine Mangel an Ausgaben und Nachfrage sein.

In den 30er Jahren wurde das gleiche strukturelle Argument gegen Konjukturprogramme in den USA angebracht. Als die Ausgaben dann zwischen 1940 und 1942 endlich anstiegen, wuchs die Wirtschaftsleistung um 20%. Das Problem in den 30ern war also, genau wie heute, eines der Nachfrage, nicht des Angebots.

Als Folge der fehlgeleiteten Vorstellungen fügen die Entscheidungsträger des Westens ihren Bevölkerungen massives Leid zu. Die Ideen, für die sie zum Umgang mit der Rezession eintreten, wurden von so gut wie allen Ökonomen nach der Havarie in den 30er Jahren verworfen und für die darauffolgenden vierzig Jahre genoss der Westen eine beispiellose Ära wirtschaftlicher Stabilität und geringer Arbeitslosigkeit. Es ist tragisch, dass die alten Vorstellungen in den letzten Jahren wieder Fuß fassen konnten. Wir können jedoch nicht länger akzeptieren, dass fehlgeleitete Ängste vor hohen Zinsen bei unseren Entscheidungsträgern mehr Gewicht haben als die Gräuel der Massenarbeitslosigkeit.

Bessere Politik wird von Land zu Land unterschiedlich sein und es bedarf detaillierter Debatten. Diese müssen allerdings auf einer korrekten Analyse des Problems beruhen. Wir fordern deshalb alle Ökonomen und andere, die mit diesem Manifest in groben Zügen übereinstimmen, dazu auf, ihre Zustimmung auf www.manifestoforeconomicsense.org einzutragen und öffentlich für einen gesünderen Ansatz einzutreten. Die ganze Welt nimmt Schaden, wenn Männer und Frauen zu als falsch Erkanntem schweigen.

Richard Layard & Paul Krugman

Kurzlink auf diese Seite: tmy.se/manifest

Übersetzung ins Deutsche von mir.
Englisches Original auf www.manifestoforeconomicsense.org.
Dagens Nyheter hat eine schwedische Version.

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Schwedisches Weltkulturerbe, alt und neu

Dieser Tage kam die Nachricht, dass Schweden ein neues Welterbe hat, das fünfzehnte. Dabei handelt es sich um sieben der Hälsingegårdar, also Höfe im mittelschwedischen Hälsingland aus dem vorletzten Jahrhundert.

Die Höfe sind Beispiele einer auf Holzbauweise beruhenden volkstümlichen Bautradition des Landes. Bemerkenswert ist die Größe der Gebäude, die oft zweistöckig mit reichlichen Verzierungen ausgeführt wurden.
Der Hausschmuck zeigt sich beispielsweise in profilierten Dachfüßen, geschnitztem oder profilgesägtem Fensterfutter sowie kunstvoll gestalteten Hauseingängen. Die Interieurs sind teilweise gut erhalten mit Wandgemälden, Schablonegemälden und Tapeten. Die Bilder zeigen biblische Motive, ins Hälsingemilieu übertragen, aber auch lustige Erzählungen, gemischt mit Kurbitsmalereien mit Blumen und Bändern.
Viele Gemeinden hatten ihre eigene Bauart, und die verschiedenen Merkmale kamen meist an den Hauseingängen zum Ausdruck.

, weiss die Wikipedia, wo man auch die ganze Liste schwedischen Welterbes findet.

Mit dabei ist auch Birka, wohin wir es letzte Woche endlich geschafft haben. Von der Stadt, die dort vor gut tausend Jahren stand, ist zwar nur noch ein leeres Feld zu sehen, umgeben von tausenden Hügelgräbern und einem Befestigungswall daneben, aber die sehr gute Führung, die alles in Zusammenhang setzte und nebenbei mit allerlei Vorurteilen über Wikinger aufräumte, machte den Ausflug, zwei Bootstunden von Stockholm, überaus interessant.

Unser Guide auf dem
Befestigungswall

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Jubileumsjahr 2012

Dieses Jahr gibt es (mindestens) zwei 100-jährige Jubiläen, die auf diversen Plakaten schon an mir vorbeigehuscht sind. Zum einen ist 1912 das Jahr, in dem August Strindberg starb.

Zum anderen fanden 1912 in Stockholm die olympischen Sommerspiele statt:

Nach zum Teil chaotischen Verhältnissen während der Olympischen Spiele von 1900, 1904 und 1908 setzte Stockholm den Maßstab für die zukünftigen Austragungen. Erstmals kamen elektronische Zeitmessung und Zielphotographie zum Einsatz.

Kuriosa:

Der Japaner Shisō Kanaguri kam beim Marathon, der bei extremer Hitze stattfand, an einem Haus vorbei, dessen Bewohner ihm anboten, etwas zu trinken und sich kurz auszuruhen. Nachdem er seinen Durst gelöscht hatte und sich niederlegte, schlief er augenblicklich ein, so dass bis zum nächsten Tag niemand wusste, wo er geblieben war. 54 Jahre später wurde er nach Schweden eingeladen und beendete seinen Lauf von der Stelle an, an dem er ihn abgebrochen hatte.

Den fünften Platz im modernen Fünfkampf belegte der spätere US-General George S. Patton.

Der deutsche Fußballspieler Gottfried Fuchs schoss in einem Spiel 10 Tore und hält damit bis heute den [deutschen] Rekord.

Unter anderem wird dieses Jahr ein Jubiläumsmarathon stattfinden, der die damalige Strecke von Sollentuna im Norden der Stadt bis ins Stadion nachläuft. Letzteres wurde natürlich ebenfalls zum Anlass der Spiele gebaut.

(Seltsam. Ich musste eben zweimal nachschlagen, bis ich glaubte, dass sich das nicht Jubileum schreibt, wie hierzulande.)

Nachtrag: Dann wäre da noch Raoul Wallenberg, der heuer hundert geworden wäre.

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100 Jahre Kungsgatan

Die Kungsgatan ist die Straße, die vom Stureplan zum Hötorget führt und dann weiter bis auf den Kungsholmen, und die letzte Woche 100 Jahre alt wurde (Link mit alten Bildern). Damals sprengte man 130.000 Tonnen Material aus dem Wall, der an dieser Stelle durch die Stadt lief, und der die Ost-West-Verbindung erschwerte. Die beiden Straßen, die die Kungsgatan heute auf Brücken überqueren, zeugen noch vom damaligen Höhenniveau.

Die Kungsgatan entwickelte sich zur Parademeile, schon während der olympischen Spiele von 1912 (deren Jubileumsvorbereitungen in vollem Gange sind, doch dazu mehr ein andermal). In den Dreißigern baute man die Kungstornen, die zu den ersten Hochhäusern in Europa gehörten. Der Status der Kungsgatan als Einkaufsstraße nahm in den Achtzigern ab, ist heute jedoch völlig wiederhergestellt.

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Nyckelharpa

Videolink

Die Nyckelharpa (wörtlich “Schlüsselharfe”) ist ein mittelalterliches Streichinstrument, das nicht nur, aber vor allem in Schweden verbreitet war. In die Neuzeit gerettet wurde sie von ein paar Spielmännern in der Region Uppland.

Bei der Gelegenheit will ich meine ehemalige Klassenkameradin mit ihrer Mittelaltergruppe nicht unerwähnt lassen, in der sie Nyckelharpa spielt.

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