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Von Adlern und Wölfen

Am Samstag wurden am Seengebiet Mälaren, westlich von Stockholm, die Raubvögel gezählt. Dabei wurden 130 Seeadler und fünf Steinadler gefunden (S). Das bestätigt den positiven Trend der letzten Jahre und man geht davon aus, dass Einwanderung aus Russland und das gute Nahrungsangebot die wichtigsten Gründe dafür sind. Die Alder standen in Schweden lange Zeit vor der Ausrottung, zunächst durch Jagd und später durch Umweltgifte wie DDT, die die Fortpflanzung der Tiere störten.

Auch bei den Wölfen wäre Einwanderung aus dem Osten die Lösung (S) für ein Problem des schwedischen Bestandes: Inzucht. Die Anzahl der Wölfe hat sich zwar erholt, geht aber auf wenige Einzeltiere zurück. Deshalb sei es laut dem Genetiker Tomas Bergström von der Uni Uppsala höchste Zeit, fremde Tiere einzuführen, damit Symptome wie Rückgradprobleme und die geringe Anzahl Nachkommen nicht überhand nehmen.

Etwas mehr zu Wölfen im Artikel von neulich.

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Die Ostseepipeline in der Debatte

Die geplante Gaspipeline durch die Ostsee von Russland nach Deutschland wird in Schweden weiterhin diskutiert. Zuletzt kam die Frage auf, ob Schweden das Projekt überhaupt noch stoppen könnte. Außenminister Bildt bezweifelt das (S), weil die alte sozialdemokratische Regierung im Rahmen der Trans-European Networks (E) schon zugestimmt hatte.

Eine eigene Untersuchung der schwedischen Regierung widerspricht (S) dem jedoch und kommt zu dem Schluss, dass in der Sache kein bindender Beschluss gefällt wurde. Unterdessen werden lokale Proteste (S) gegen die Pipeline laut, vor allem auf den Ostseeinseln Öland und Gotland, an denen die Gasleitung vorbeigeführt werden soll. Eine Untersuchung der Umweltfolgen steht noch aus.

Mehr bei Radio Schweden.

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Nikolaus

Nikolaus hat heute Namenstag in Schweden. Mehr nicht. Gefeiert wird das nicht, denn keiner heißt so.

Nachtrag, 7. Dez: Ich wurde darauf hingewiesen, dass der 6. Dezember der Unabhängigkeitstag Finnlands ist. An diesem Datum 1917 löste es sich von Russland, das 1809 die Herrschaft von Schweden übernommen hatte.

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Die Ostseepipeline

Ein deutsch-russisches Konsortium, in das auch Gerhard Schröder eingebunden ist, will eine Gaspipeline durch die Ostsee legen, um den Zugang Deutschlands und Westeuropas zu russischem Erdgas zu sichern und auszubauen. Verträge zwischen Gazprom auf russischer und E.ON und BASF auf deutscher Seite wurden 2005 unterzeichnet und noch im gleichen Jahr fing der Bau auf der russischen Landseite an. Der Verlauf soll folgendermaßen aussehen:
Verlauf der Pipeline und Hoheitsgebiete der Ostseeanrainer. Bild:
Nord Stream,
http://www.nord-stream.ru/eng/press/gallery/
Verlauf der Pipeline (blau), die Hoheitsgebiete der Ostseeanrainerstaaten (grün) und die jeweiligen wirtschaftlichen Einflusszonen (rot). (Bild: Nord Stream)

Schweden hat sich bisher sehr bedeckt gehalten mit seiner Einstellung zur Pipeline. Das hat nicht nur interne Kritik (S) hervorgerufen, sondern auch andere Ostseeanrainerstaaten (v.a. Polen und die baltischen Länder) verärgert, die das Projekt ablehnen.

Auch wenn der Verlauf schwedische Hoheitsgewässer nicht betrifft, so ist man vor allem über zwei Punkte besorgt. Zum einen ist da die schon heute kritische Umweltsituation der Ostsee. Durch den Bau würden neue Belastungen auftreten, nicht zuletzt dadurch, dass auf dem Grund der Ostsee viel chemischer und anderer Müll aus zwei Weltkriegen liegt, dessen Inhalt freigesetzt werden könnte.

Zum anderen ist eine Wartungsplattform nahe der schwedischen Ostseeinsel Gotland geplant. Deren Höhe wurde zwar schon von 70 auf 35 Meter reduziert, so dass sie nicht von der beliebten Urlaubsinsel zu sehen sein wird, aber es gibt weiterhin Sicherheitsbedenken dahingehend, dass die Plattform zur direkten Spionage benutzt werden könnte und dass sie für verstärkte Präsenz russischer Kriegsschiffe in der schwedischen Einflusszone sorgen wird.

Letzte Woche wurde endlich der Konkrete Bauvorschlag vorgelegt (S) und somit ist der Einwand der Regierung, dass man erst bei genauer Kenntnis Stellung beziehen wolle, hinfällig geworden. Die Diskussion ist in vollem Gange und schwedische Organisationen haben bis Februar Zeit, Einwände vorzubringen.

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