Heute nachmittag in Kvarnbo, etwa zwanzig Minuten zu Fuß von zu Hause.
Ich hatte schon die falsche Hoffnung, man käme dieses Jahr um den Winter herum. Schließlich hatten wir in Uppsala seit dem zweitägigen Schneesturm Anfang November fast durchgängig Plusgrade. Gestern wurde es aber kalt und vorhin hat es ordentlich zu schneien angefangen. Das soll bis Montag morgen durchgängig so weitergehen – danach sind Sonne und Tageshöchstwerte um -15 Grad angesagt. Auch nett, für kurze Zeit.
Die staatliche schwedische Radioanstalt Sveriges Radio (S) bietet löblicherweise einen Großteil ihrer Diskussions- und Informationssendungen auch als Podcast (S) an. Man kann sie sich also im MP3-Format herunterladen und zum Beispiel unterwegs hören, wann immer es einem passt.
Dort findet man hochwertige und differenziert informierende Sendungen, die auch einmal längere Zeit des Hörers in Anspruch nehmen. Im Lördagsinterview (S) wird zum Beispiel jede Woche ein hoher Politiker befragt – und zwar von einem exzellent vorbereiteten Reporter, der nicht scheut, nachzuhaken, unbequeme Fragen zu stellen und die Gäste ihren früheren Aussagen gegenüberzustellen.
Konflikt ist eine ebenfalls wöchentliche, zweistündige Sendung, die sich mit den Brennpunkten der Welt befasst. In der letzten Ausgabe von 2006 (S, mp3) ging es in der zweiten Stunde um Deutschland und den angeblichen Wandel des Selbstbildes der Deutschen während der Fußball-WM. Dieses Thema hatten wir zwar hier schon, aber ich kann jedem, der Schwedisch versteht, die Sendung empfehlen, weil sie es schafft, die unterschiedlichen Facetten der Diskussion auszuleuchten und eigentlich jeden interessieren sollte.
Einen 25-minütigen Wochenrückblick auf Deutsch mit den wichtigsten Nachrichten hat der SR auch, ebenso wie Inhalte auf Kurdisch, Russisch, Finnisch, Persisch, Englisch, Samisch, Bosnisch, Weißrussisch, Aramäisch, Arabisch, Albanisch und Rumänisch. Betreibt der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk eigentlich auch so viel Aufwand für die Einwanderer im Sendegebiet?
Der Aquablogger will wissen wie mein Schreibtisch aussieht – Antwort nach dem Klick. Weiter fliegt das Stöckchen diesmal an Josie, @ndi und den Rainer.
Pluralismus und eine offene Gesellschaft bedeuten auch, dass man Menschen und Gruppen toleriert, die abgrundtief falsch liegen mit ihren Ansichten. Immerhin streiten sie sich untereinander.
Nach der Wahlschlappe der Sozialdemokraten im Herbst, kündigte der Parteichef und nach zehn Jahren im Amt ausgeschiedener Ministerpräsident Göran Persson auch seinen Rücktritt von der Parteispitze an. Seitdem steht die Frage im Raum, wer ihn beerben und die Opposition für die nächsten knapp vier Jahre führen wird.
Wie sich in den letzten Wochen schon angedeutet hat, wird es wohl auf Mona Sahlin hinauslaufen. Gestern, am Abend nach dem Göran Persson seine letzte Debatte im Parlament gehalten hatte, sagte sie zu (S), dass sie das Amt übernehmen würde.
Sahlin war schon vor dem Aufstieg Göran Perssons vor elf Jahren Spitzenkandidatin und wäre wohl auch Ministerpräsidentin geworden, wenn sie nicht über die Toblerone-Affäre gestolpert wäre.
Eine Suchmaschine gefällig, die nur Seiten über Schweden durchsucht? Bitteschön.
Nachtrag, 18. Jan, 17:30: Ein Leser hat schon richtig bemerkt, dass man bei Google, das diese maßgeschneiderten Suchmaschinen erlaubt, sich mit seinem Google-Account ganz einfach freiwillig melden und weitere Seiten beisteuern kann, von denen die Schwedensuche auch Ergebnisse anzeigen soll. Da habe ich natürlich nichts dagegen und freue mich darüber – ich habe als Administrator schließlich immer die Möglichkeit, Missbrauch zu unterbinden.
Es stellt sich jedoch sofort die Frage, welche Art von Seiten denn aufgenommen werden sollen. Damit eine Suchmaschine, wie ich sie verstehe, ihren Sinn erfüllt, müssen die angezeigten Seiten nicht nur etwas mit dem Thema zu tun haben, sondern auch “echte” Information beinhalten. Seiten, auf denen Dienste im Zusammenhang mit Schweden angeboten werden – seien es Ferienhäuser, Sprachkurse oder sonstiges – aber die von sich aus wenig Information zu einem Thema bieten, würde ich also gern außen vor lassen. Fiktives Beispiel: Eine Homepage bietet ein Paar Ferienhäuser zur Miete an. Eine andere befasst sich ausgiebig damit, was man beim Kauf eines Hauses in Schweden beachten muss. Letztere würde ich in die Schwedensuche einbeziehen, erstere nicht.
Die Suchmaschine durchsucht Text und kann mit Bildern nichts anfangen. Wiederum mit dem Argument des Informationsgehalts würde ich daher zum Beispiel auch Fotoblogs eher nicht mit aufnehmen. Private Seiten und Blogs sind gerne willkommen, solange sie sich vorrangig (oder in einer Unterseite, die separat aufgenommen werden kann) mit Schweden beschäftigen und relevante Informationen oder Blickwinkel auf Schweden bringen.
Stichwort Foren: Es gibt einige einschlägige Internetforen zum Thema “Schweden”, die durchaus einiges an Information enthalten. (Nicht nur) meiner Meinung nach geht dort Sinnvolles leider oft im “Rauschen” aus Palaver, Wiederholungen oder gar Streitigkeiten unter. Um eine solche “Verwässerung” der Suchergebnisse zu vermeiden, sind keine Foren mit auf der Liste.
Wer anderer Meinung ist, kann in den Kommentaren gerne versuchen, mich zu überzeugen. Mehr Gesichtspunkte und Vorschläge für Seiten sind natürlich weiterhin willkommen.
Der schwedische Sprachrat (Språkrådet) gibt jährlich eine Liste mit neuen Wörtern heraus. Meines Wissens finden diese jedoch nicht automatisch ihren Weg in die SAOL, weil auch umgangssprachliche Begriffe enthalten sind und solche, die voraussichtlich nur eine kurze Lebensdauer haben.
Trotzdem ein paar Beispiele für Wörter, die es 2006 ins Schwedische geschafft haben:
genuskänslig, aufmerksam sein auf die unterschiedlichen Bedingungen für Männer und Frauen.
Odellplatta, eine nach Kommunal- und Finanzmarktminister Mats Odell benannte Bodenplatte, die bei geplanten Neubauten noch schnell angelegt wird, bevor sich die Zuschussregeln ändern.
Gefunden und aus dem Zusammenhang gerissen: Schweden ist…
... immer sozialistisch, auch wenn die Bürgerlichen an der Regierung sind.
... die pervertierte Medienwelt.