Årsta Holmar

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Mitten in Stockholm, zwischen Södermalm und dem südlichen Festland, liegt eine fast gänzlich unberührte Insel, die Årsta Holmar. Unberührt deshalb, weil es keine Landverbindung gibt – die beiden Eisenbahnbrücken, die man auf der nebenstehenden Karte sieht, führen in einiger Höhe darüber. Das einzige Gebäude der Insel, die ursprünglich aus dreien bestand und durch die Landhebung zu einer zusammengewachsen ist, ist ein denkmalgeschüztes Gasthaus aus dem 18. Jahrhundert.

Gestern kam ein ungewöhnlicher Vorstoß der schwedischen Zentrumspartei, dort einen langen Sandstrand mit Restaurant und Nachtclub zu errichten, inklusive Fußgängerbrücke. Das Argument ist, dass die Insel zu zentral liegt, als dass sie nur von Vögeln und Insekten genutzt werden sollte. Wie erwartet kam die prompte Antwort der Naturschützer, die aufzählen, was dort so alles wächst und nistet. Ein solcher Flecken Natur mitten in einer Großstadt, auf dem man Habichte, Reiher und hunderte von seltenen Vögeln und Pflanzen findet, dürfte in der Tat einmalig sein. Mit dem Vorschlag der Erschließung erweist sich das Argument, mit dem die Ausweisung der Insel als Nationalpark verhindert wurde, als falsch: Es gäbe keinen Druck seitens der Stadt, sich auf die Årsta Holmar auszubreiten.

Ich bin ehrlich gesagt gespalten. Natürlich sollte man Naturgebiete erhalten. Aber müssen diese praktisch unbesuchbar sein, wenn sie schon mitten in der Stadt liegen? Eine teilweise Erschließung sollte möglich sein und eine neue grüne Oase mit Bademöglichkeit würde mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden. Als “Kompensation” könnte man andere Inseln, etwas weiter weg von der Innenstadt zu Naturreservaten machen.

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