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Die Ostseepipeline in der Debatte

Die geplante Gaspipeline durch die Ostsee von Russland nach Deutschland wird in Schweden weiterhin diskutiert. Zuletzt kam die Frage auf, ob Schweden das Projekt überhaupt noch stoppen könnte. Außenminister Bildt bezweifelt das (S), weil die alte sozialdemokratische Regierung im Rahmen der Trans-European Networks (E) schon zugestimmt hatte.

Eine eigene Untersuchung der schwedischen Regierung widerspricht (S) dem jedoch und kommt zu dem Schluss, dass in der Sache kein bindender Beschluss gefällt wurde. Unterdessen werden lokale Proteste (S) gegen die Pipeline laut, vor allem auf den Ostseeinseln Öland und Gotland, an denen die Gasleitung vorbeigeführt werden soll. Eine Untersuchung der Umweltfolgen steht noch aus.

Mehr bei Radio Schweden.

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Energie aus Algen

Die Idee, aus Algen Energie zu gewinnen, ist nicht neu. Schließlich sind Pflanzen, die Photosynthese betreiben, eine Art der Sonnenenergie. Die Biomasse kann dann zu Biogas verwertet werden. Zum ersten Mal hörte ich heute jedoch die Idee, die unkontrollierte Algenblüte in der Ostsee, die den Schweden alljährlich Kummer bereitet, zur Energiegewinnung zu nutzen (S).

Um die Algen zu sammeln, sollen entweder Behälter ausgesetzt werden, in die die Algen von Wellen eingespült werden, oder große Förderbänder auf Booten – eine Methode, die auch zur Bekämpfung von Ölteppichen eingesetzt wird. Ich fände es toll, wenn es funktioniert, aber zweifle ein wenig daran, dass man das in so großem Umfang betreiben kann, dass es sich rentiert und über ein Versuchsstadium hinausgeht.

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Die Ostseepipeline

Ein deutsch-russisches Konsortium, in das auch Gerhard Schröder eingebunden ist, will eine Gaspipeline durch die Ostsee legen, um den Zugang Deutschlands und Westeuropas zu russischem Erdgas zu sichern und auszubauen. Verträge zwischen Gazprom auf russischer und E.ON und BASF auf deutscher Seite wurden 2005 unterzeichnet und noch im gleichen Jahr fing der Bau auf der russischen Landseite an. Der Verlauf soll folgendermaßen aussehen:
Verlauf der Pipeline und Hoheitsgebiete der Ostseeanrainer. Bild:
Nord Stream,
http://www.nord-stream.ru/eng/press/gallery/
Verlauf der Pipeline (blau), die Hoheitsgebiete der Ostseeanrainerstaaten (grün) und die jeweiligen wirtschaftlichen Einflusszonen (rot). (Bild: Nord Stream)

Schweden hat sich bisher sehr bedeckt gehalten mit seiner Einstellung zur Pipeline. Das hat nicht nur interne Kritik (S) hervorgerufen, sondern auch andere Ostseeanrainerstaaten (v.a. Polen und die baltischen Länder) verärgert, die das Projekt ablehnen.

Auch wenn der Verlauf schwedische Hoheitsgewässer nicht betrifft, so ist man vor allem über zwei Punkte besorgt. Zum einen ist da die schon heute kritische Umweltsituation der Ostsee. Durch den Bau würden neue Belastungen auftreten, nicht zuletzt dadurch, dass auf dem Grund der Ostsee viel chemischer und anderer Müll aus zwei Weltkriegen liegt, dessen Inhalt freigesetzt werden könnte.

Zum anderen ist eine Wartungsplattform nahe der schwedischen Ostseeinsel Gotland geplant. Deren Höhe wurde zwar schon von 70 auf 35 Meter reduziert, so dass sie nicht von der beliebten Urlaubsinsel zu sehen sein wird, aber es gibt weiterhin Sicherheitsbedenken dahingehend, dass die Plattform zur direkten Spionage benutzt werden könnte und dass sie für verstärkte Präsenz russischer Kriegsschiffe in der schwedischen Einflusszone sorgen wird.

Letzte Woche wurde endlich der Konkrete Bauvorschlag vorgelegt (S) und somit ist der Einwand der Regierung, dass man erst bei genauer Kenntnis Stellung beziehen wolle, hinfällig geworden. Die Diskussion ist in vollem Gange und schwedische Organisationen haben bis Februar Zeit, Einwände vorzubringen.

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Att fiska strömming

Heringsfischen

Strömming, die im Vergleich zur Westküste kleineren Heringe der Ostsee, kann man an bestimmten Stellen schnell und einfach aus dem Wasser holen. Im Prinzip reicht eine Schnur mit mehreren Haken, ohne Köder.

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Fyr

Leuchtturm auf
Örskar

Der Leuchtturm (schwed: fyr) auf Örskar. Mehr Bilder.

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Gift im Essen

Der SR schreibt:

In einem Vergleich von Nahrungsmitteln aus sieben EU-Ländern schneidet Schweden am schlechtesten ab. [...] Die Untersuchung [des WWF] ergab unter anderem, dass schwedische Ostsee-Heringe den höchsten Gehalt an dem Umweltgift PCB aufweisen.

Dass die Ostsee nicht gerade gesund ist, wusste ich ja, trotzdem sind das natürlich betrübliche Nachrichten. Mehr hier auf Schwedisch.

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Almedalsveckan

Almedalen ist ein Park im mittelaterlichen Visby, der Stadt auf Schwedens größter Insel – Gotland. Die Almedalswoche ist eine politische Veranstaltung in ebendiesem Park, die jede erste Juliwoche stattfindet.

Je ein Tag dieser Woche ist einer der sieben Parteien des schwedischen Parlaments gewidment, mit den Reden der Parteichefs als Höhepunkte. Da im September die Parlamentswahl ansteht, ist das Interesse dieses Jahr höher als sonst. Den Auftakt machten gestern die regierenden Sozialdemokraten und deren Chef und schwedischer Premierminister Göran Persson griff erwartungsgemäß die bürgerliche Allianz an, indem er vor deren geplantem Sozialabbau warnte.

Außerdem stellte er die Umweltpolitik als zentrales Anliegen dar, denn ohne Erfolge in diesem Bereich sei vieles andere kurzsichtig. Das ist ein passendes Thema, denn bei Gotland hat gerade die Algenblüte begonnen, die in den letzten Jahren besonders stark ausfiel und die Ostsee vielerorts in eine unangenehme braune Suppe verwandelte.

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