Piraten wollen Staat gründen

Die schwedische Piratenbewegung mitsamt politischer Partei hat hier ja schon öfter sympathisierend Ewähnung gefunden. Die Leute scheinen einen Riecher für medienwirksame Aktionen zu haben, denn ihre neueste wird seit gestern von vielen deutschen Nachrichtenseiten und Blogs.

Die Piraten, allen voran die Pirate Bay, wollen einen eigenen Staat gründen, in dem es keine Kopierbeschränkungen geben soll. Genau gesagt wollen sie Sealand kaufen (E), eine Plattform in der Nordsee mit zweifelhafter Eigenständigkeit. Dafür werden gerade Spenden gesammelt und jeder, der beiträgt, soll Bürger des neugegründeten Staates werden dürfen. Alternativ soll eine andere Insel herhalten.

Ich fand die Idee ziemlich dumm und wollte eigentlich nicht dazu schreiben, aber wenn man es dann an allen Ecken und Enden liest, kann man sich den Kommentar nicht verkneifen. Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass Großbritannien eine rechtsfreie Zone vor seiner Nase tolerieren wird, wenn es plötzlich um (angebliches) Geld der Musik- und Filmindustrie geht. Und wer wird bitte Mitbürger dieses “Landes” sein wollen, wenn das Heimatland keine doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt? Das weitere Drängen auf die Reform des Urheberrechts in Richtung der digitalen Realität halte ich für eine sinnvollere Methode.

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