Fru (sprich: frü) ist das schwedische Wort für “Frau” und kost hat
die gleiche Bedeutung wie im Deutschen. Frauenkost? Mitnichten. In
diesem Fall hat fru nämlich den gleichen Ursprung wie das deutsche
“früh” und deswegen ist es nicht schwer zu erraten, dass frukost das
“Frühstück” ist.
Wie sieht es aus, das schwedische Frühstück? Uneinheitlich, muss wohl
die Antwort lauten, denn auch in Schweden sind die Geschmäcker
verschieden. Einige Eigenheiten gibt es trotzdem.
Allen voran sei gröt genannt, zu Deutsch “Brei”. Viele Schweden kochen
sich morgens tatsächlich einen Brei, in der Regel aus Haferflocken.
Dieser wird dann im Teller mit Milch übergossen und eventuell mit
Früchten oder Marmelade
(sylt) gegessen.
Alternativ sind auch fil
och flingor sehr beliebt, also Müsli oder Cornflakes mit Dickmilch oder
Yoghurt.
Am üblichsten sind wohl trotzdem smörgåsar. Das sind keine Buttergänse
(wörtliche Übersetzung), sondern belegte Brote. Mögliche Aufstriche und
Beläge sind zu zahlreich, sie hier aufzulisten; die Bandbreite reicht
von gesüßtem Brot mit gesalzener Butter, Orangenmarmelade und Käse bis
Knäckebrot mit salzigem Kalles Kaviar aus der Tube. Bemerkenswert ist
noch, dass keiner, der am Frühstück teilnimmt, sein eigenes Messer hat,
sondern dass stattdessen alle Dinge auf dem Tisch eigenes Werkzeug
bekommen, das dann alle teilen. Das Buttermesser steckt in der Butter,
der Käsehobel liegt auf seinem Opfer und jeder bedient sich.

Das hat den Vorteil, dass man nie unterschiedliche Sachen mit dem
gleichen Messer nimmt – Messer abschlecken ist deshalb unnötig und
verpönt. Der Gemeinschaftsaspekt ist noch weiter dadurch betont, dass
der Tisch der Teller ist. Man hat somit keinen unnötigen kleinen Teller
vor sich, um den herum man die Krümel verteilt, sondern es wird einfach
der Tisch hinterher abgewischt oder das Tischtuch gewechselt.